29 Apr
Damen
Aus und vorbei - Frauenteam vom Spielbetrieb zurückgezogen
Frauenteam vor dritter Spielabsage mit Rückzug des gesamten Teams aus der Bezirksliga
Garmisch-Partenkirchen - Sechs Spiele sollten es noch werden. Unsere Frauen, oder das, was davon nach zwei Jahren ohne Spiel, ohne Ligabetrieb noch übrig war und ist, hatten sich fest vorgenommen, die Meisterrunde in der Bezirksliga zu spielen, nachdem sich in der Vorrunde ALLE (!) Teams aus ihrer Staffel vom Spielbetrieb zurückgezogen hatten.
Am morgigen Samstag hätte man bei der SG Kaufbeuren/Neugablonz antreten müssen. Aufgrund nachvollziehbarer privater Gründe standen nur 5 Spielerinnen und eine Torhüterin zur Verfügung. Zu wenig, um eine Mannschaft zu bilden. Problem: Eine Absage wäre heikel, weil das Team in der Vorrunde bereits zwei Mal wegen Personalmangel absagen musste. Beim dritten Mal fliegst du aus der Liga. Was also machen? Die sportliche Leitung entschied sich nach Rücksprache mit den Aktiven, die Mannschaft zurückzuziehen, um die damit absehbaren finanziellen Strafen nicht noch mehr in die Höhe zu treiben.
Ein fader Beigeschmack bleibt aber: "Dass die zwei Absagen aus der Vorrunde überhaupt als solche gewertet wurden, obwohl die Spiele aufgrund der Teamabmeldungen der Gegner nie stattgefunden hätten, halte ich für übertrieben", meint Hannes Bräu, der die Mädels in den letzten Wochen betreute. Im Sinne des Sports wäre es wohl gewesen, die Absage in Kaufbeuren als einmalige Geschichte zu werten, um die restlichen drei Spiele durchzuziehen. "Wäre eine Lösung im Sinne des Sports gewesen", meint Bräu. Dass man nun den Statuten in diesen Ausnahmezeiten so streng folgt, muss man jetzt einfach hinnehmen.
Wie es mit dem Partenkirchner Frauenhandball weitergeht, ist offener denn je. Im Mai wird weitertrainiert, Anfang Juni gibt es eine Sitzung. Die endgültige Meldung eines Teams muss bis Ende Juni erfolgen. Eine Auflösung des Teams wäre auch ein Einschnitt im Sportangebot in Garmisch-Partenkirchen. In den vergangenen 20 Jahren waren es die Handballerinnen, die durchwegs die Fahne des Frauenmannschaftssports hochhielten. Viel mehr Angebot gibt es nicht mehr in der Kommune. Eishockey und Volleyball existieren nicht mehr. Fußballfrauen beim 1. FC gibt es erst seit ein paar Jahren. "Wir werden alles mögliche versuchen, um die Mannschaft, um den Frauenhandball in Partenkirchen irgendwie am Leben zu erhalten", verspricht Bräu. Am Ende liege es aber an den Aktiven, ob sie wollen oder nicht, ob sie Zeit haben oder nicht. "Eine Auflösung des Teams würde auf Dauer Frauenhandball in Partenkirchen unmöglich machen", erklärt die sportliche Leitung. Die nächste vielversprechende Generation befindet sich gerade erst in der D-Jugend. Bis wirklich Nachwuchs kommt, dauert es wohl noch 5 bis 6 Jahre. "Bis dahin kann alles passieren."
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