29 Okt
Damen
Schürfwunden und Nasenbeinbruch
Nach dem 18:18-Unentschieden gegen den SC Gaißach ist Frauen-Coach Rainer Huch stinksauer auf den Schiedsrichter
Garmisch-Partenkirchen – Beinahe jede Handballerin präsentierte ihre persönlichen Erinnerungen an diese Schlacht. An Barbara Graseggers Hals leuchteten die Schürfwunden – nach einem ungewollten Rendezvous mit den viel zu langen Fingernägeln ihrer Gegenspielerin. Maria Hornsteiner hielt sich den Kehlkopf. Aus Daniela Schmids Nase tropfte Blut. Auch sie war vom Ellenbogen einer Gaißacherin erwischt worden. Unter den vielen Leidenden stand Rainer Huch. An sich ein ruhiger Handball-Trainer. Für Emotionen sei Partner Jörgi Friedrich da, scherzt er gerne. Aber dieses Handball-Spiel, das 18:18 endete, hatte mit Spaß nichts mehr zu tun. „Das macht alles kaputt", schimpfte der Coach des TSV Partenkirchen.
Sein Zorn richtete sich gegen den Schiedsrichter, der eine Reihe an üblen Attacken übersah. Die letzte – und folgenschwerste – zehn Sekunden vor dem Ende. Nach einem Ballgewinn liefen die Partenkirchnerinnen auf das Gästetor zu, als eine Verteidigerin sich nur noch mit einem Stoß zu helfen wusste. Statt Siebenmeter und eine Rote Karte zu geben, pfiff der Offizielle gar nicht. Huch rastete aus, wetterte: „Wir sind ganz klar beschissen worden." Huch hatte sich schon vor dem Spiel gewundert, warum der Verband einen Schiedsrichter aus der Lenggrieser Nachbarschaft für das Kellerduell angesetzt hatte. „Sehr unglücklich" fand er das. Seine Mädels, wenn auch stark dezimiert, kämpften ohne Unterlass, führten bis kurz vor Ende. Schmid, die einen Nasenbeinbruch erlitt, führte den TSVP mit sieben Treffern an. Doch das rückte nach der Schlusssirene in den Hintergrund. Seine Mädels seien deprimiert gewesen. Die Älteren sagten dem Trainer im Frust sogar: „Da können wir gleich aufhören." (Andreas Mayr/GAP-Tagblatt)
TSV Partenkirchen: Etsberger, L. Huch, Schmid 7 Tore, Sanktjohanser 3, Lindebner, Grasegger, Waldmann je 2, Maurer, Hornsteiner je 1, V. Huch.
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