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Männer
TSVP-Coach Hannes Bräu muss die Euphorie bei seinen Partenkirchnern dämpfen
Garmisch-Partenkirchen – Hannes Bräu ist manchmal selbst erstaunt, welches Feuer er in seiner Handball-Mannschaft entfacht hat. In der vergangenen Woche bekam er ein Beispiel serviert, das ihn stolz macht. Neben den Einheiten, die das Team in der neuen Halle im Olympia-Eissportzentrum bereits absolviert, haben die Spieler den Coach gebeten, stets ein Outdoor-Training in den Wochenplan zu integrieren. Bräu widersprach nicht. Er freut sich über den Eifer seiner Handballer. „Zu zehnt sind sie bei Regen mit dem Radl auf die Bockhütte gefahren.“ Aktionen, die dem Trainer verdeutlichen, wie ernst es den Partenkirchnern ist.
Der TSVP hat eine kuriose Saison 2019/20 absolviert. Eine Spielzeit, die durch Corona vorzeitig beendet wurde. Eine, in der Lokalrivale TSV Murnau den Aufstieg in die Bezirksoberliga schaffte. Und eine, in der jene motivierten Partenkirchner – eigentlich Aufsteiger – beinahe den Durchmarsch gepackt hätten. Trainer Bräu weiß heute noch nicht so genau, ob er sich freuen oder weinen sollte. „Ein Tor gegen Gröbenzell war’s am Ende.“ Noch immer klingt etwas Wehmut durch. Wäre dieses 25:26 nur ein 26:26 geworden – es hätte aufgrund der Quotientenregel gereicht. „Wir wären fast aus Versehen aufgestiegen.“ Letztlich kommt er aber zu dem Schluss, dass es vielleicht besser so war, wie es eben gelaufen ist: „Wir wollten ja gar nicht aufsteigen.“ Und der Kader müsse eine Klasse weiter oben, in der höchsten Liga des Bezirks Alpenvorland „breiter und besser sein“.
Nach so einem knappen Scheitern ist der Blick nach vorne ein interessanter. „Drei starke Teams sind weg“, sagt Bräu. Man könnte bereits aus diesem Satz einiges ableiten. Deshalb schiebt er gleich nach: „Aber es kommen sehr gute nach.“ Speziell auf Schongau freut er sich. „Die Spiele waren immer wie Derbys für uns.“ Unterpfaffenhofen II dürfe man nicht unterschätzen, dazu kommen die verbliebenen Eichenau, Gröbenzell oder Bad Tölz. „Obendrein wird es wohl einen verschärften Abstieg geben.“ Da der Verband Aufsteiger zuließ, es aber keine Absteiger gab, haben sich die Ligen stark verändert. „Wir könnten fünf bis sechs Absteiger haben, obwohl wir nur elf Mannschaften sind“, spekuliert Bräu. Denn Memmingen hat sich freiwillig in die Bezirksklasse zurückgezogen. Nun ist der Coach und gleichzeitig Zweiter Abteilungsleiter des TSVP bekanntlich ein vorsichtiger Mensch, wenn es um Zielsetzungen geht, aber dass er intern Probleme hat, seine Zurückhaltung zu verkaufen, das verhehlt er nicht. „Aktuell sagen sie natürlich, wer soll uns noch schlagen“, räumt Bräu ein. Daher zieht zumindest er kräftig an der Bremse. „Ich denke, es wird alles genauso knapp wie in der alten Saison, aber ich lasse mich gerne überraschen.“
Für Bräu selbst wird der Job im Verein immer mehr zur Herausforderung. Ende August kommt das zweite Kind auf die Welt. Daher hätte er sich einen Co-Trainer gewünscht. Einen Kandidaten gab es bereits: Thomas Benedikt. Ein Farchanter, der den TV Bad Tölz gecoacht hat. „Aber er ist beruflich sehr stark eingespannt.“ Bräu bleibt vorerst Einzelkämpfer.
Dennoch hat er das Team entwickelt. Speziell nach der großen Schmach gegen Murnau. 19:28 – „danach hab’ ich drei Tage nicht mehr mit meiner Mannschaft geredet.“ Für Bräu „das schlimmste Erlebnis in 25 Jahren Handball“. So sehr ihm dieses Derby in der Seele wehtat, so sehr war er beeindruckt von der Reaktion seiner Auswahl: „Brutal, danach ging es rapide bergauf.“
Nun blickt er gespannt nach vorne. „Wir haben nur einen echten Abgang.“ Wieder klingt es wie eine Warnung an die Konkurrenz in der Bezirksliga. Bräu macht das gerne. Heizt an, um dann gleich zu beschwichtigen. In diesen Momenten merkt man, wie sehr es in Bräu brennt. Nur Fabio Graf verliert sein Team. Der Torhüter verlässt Garmisch-Partenkirchen für ein Jahr. Natürlich gibt es zusätzliche Unwägbarkeiten, weswegen der Coach nicht ganz zu Unrecht die Euphorie bremst. Sebastian Hofmann und Jonas Ober beginnen ihr Studium. Sie wollen zwar spielen, an dauerhaftes Training ist aber nicht zu denken. Ähnlich ist es bei Robin Heizmann, der an der Schule für Holz und Gestaltung arbeitet, aber Teilzeit-Handballer bleibt. Lucas Plank, hauptsächlich in Haunstetten aktiv, kann per Doppellizenz aushelfen. Wichtig für Bräu: Valentin Müller bleibt. „Er hat sein Treue-Bekenntnis schon sehr früh gegeben, trotz massivster Abwerbeversuche aus Murnau.“ Den jungen Mann hält Bräu in der Liga „physisch für einen der Stärksten“. Der Modellathlet könne sich aber immer noch weiter steigern.
Um den Abgang von Keeper Graf zu kompensieren, baut der TSVP Eigengewächs Anton Wackerle ein. Er ergänzt das Duo Lucas Scheffler – in Bräus Augen die klare Nummer eins – und Stefan Pasurka. „Aber Toni muss körperlich noch richtig zulegen.“
Zurück beim TSVP ist nach längerer Pause Remigius Mamhofer. Am neuen Mann imponiert dem Trainer trotz des Rückstands eine Sache: „Er hat einen unheimlich guten Abschluss.“ Mamhofer könnte mit Uli Eitzenberger am Kreis ein Duo bilden, sodass Routinier Thomas Bräu auch mal wieder in den Rückraum ausweichen könnte.
Sportlich hat der TSV Partenkirchen die Weichen gestellt, eventuell kommt sogar noch ein „starker Neuzugang“ hinzu. Ob allerdings gespielt wird, darauf hat auch der Verein keinen Einfluss. „Der Verband hält sich sehr bedeckt“, sagt Bräu. Er selbst hat sich entschieden. „Ich bin jetzt mal optimistisch.“ Grund dazu hat er genug,
CHRISTIAN FELLNER/GAP-Tagblatt
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